Wildkeramik

Ein Wochenende zwischen Erde und Feuer : ein Gefäß formen wie die ersten Menschen, und dabei sich selbst verwandeln.
Beschreibung

Eine Keramik aus der Erde des Ortes zu formen, mit den einfachsten Mitteln – das heißt, sich mit einer der ältesten Gesten der Menschheit wieder zu verbinden.

Dieser Workshop lädt zu einer experimentellen Erkundung der primitiven Töpferei ein – ohne Töpferscheibe, ohne Glasur, mit lokalen Tonerden und einem offenen Feuer.

Wie jene Menschen, die lange vor der Landwirtschaft zum ersten Mal Erde formten, nähern wir uns der Töpferei als Erfahrung: offen, ungewiss, lebendig.

Nichts ist garantiert: Wind, Regen oder Feuer werden auf ihre eigene Weise entscheiden, und vielleicht zerbrechen unsere Gefäße – das ist das Spiel der Materie.

Was zählen wird, ist nicht der Erfolg, sondern die Begegnung mit den Elementen und die Verwandlung, der sich schon die frühen Menschen tastend näherten, und die wir gemeinsam beobachten werden.

Das Ziel ist keine technische Perfektion, sondern ein sinnliches Verständnis für den Werkstoff und für die Wandlungen, die das Feuer hervorbringt.
Die Ergebnisse werden manchmal unvorhersehbar sein – und genau darin liegt ihre Schönheit.

 

Ablauf

Tag 1 – Begegnung mit der Erde
Nachmittag: Was ist Ton? Wo und wie erkennt man ihn?
• Feldtests und Bestimmung lokaler Tonerden.
• Sammeln und Sortieren des Brennholzes.
Abend: Einführung in „ursprüngliche“ Keramik.

Tag 2 – Vom Gestus zur Form
• Vorbereitung des Materials.
• Formtechniken.
• Gestaltung der Gefäße.
Abend: Grundlagen des offenen Brennens.

Tag 3 – Feuer und Verwandlung
• Polieren und Trocknen.
• Vorbereitung der Feuerstelle.
• Gemeinsames Brennen: die Verwandlung der Erde durch das Feuer.
• Abschlussrunde und Austausch über die Erfahrungen des Wochenendes.

 

Geist des Workshops

Der Workshop ist für alle ab 16 Jahren offen – es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Er versteht sich als kollektive, low-tech Erfahrung, bei der die Beziehung zwischen Erde, Feuer und Mensch im Mittelpunkt steht – nicht das „perfekte“ Stück.
Wir nehmen das Unvorhersehbare (Risse, Bruch) als Teil des Prozesses an und arbeiten mit Materialien des Ortes, in einem einfachen und achtsamen Rahmen.